Magische Worte und ihre Wirkung
Wenn wir an „Magie“ oder „Zaubertricks“ denken, kommt uns in der Regel das archetypische Bild eines Zauberers in den Sinn, der ein Kaninchen aus dem Hut zieht, nachdem er das entscheidende Zauberwort gesagt hat, und wenn es um magische Lexik geht, steht „Abrakadabra“ ganz oben auf der Liste. Jeder, der den Trick mit dem Kaninchen aus dem Hut kennt, weiß, dass das Kaninchen erst nach dem Zauberwort erscheint. Das ist der Vertrag, der geschlossen wird: Wenn der Zauberer magische Worte ausspricht, ist er im Besitz einer übernatürlichen Kraft, die es ihm ermöglicht, ein Wesen aus dem Nichts erscheinen zu lassen. Lange Zeit glaubte man, dass dieses Zauberwort außerhalb der Magie…
Kunst & Magie – André Breton
André Breton, der Gründer der surrealistischen Bewegung, wurde im Jahr 1953 von einem angesehenen französischen Verlag eingeladen, Antworten auf die Frage „Was ist ‚magische Kunst‘?“ zu finden. Diese Einladung war Teil einer ehrgeizigen mehrbändigen thematischen Untersuchung mit dem Titel „Formen der Kunst“, wobei die Magische Kunst (L’Art magique) als erste dieser Arbeiten gedacht war. Breton akzeptierte den Vorschlag, erkannte jedoch schnell die Schwierigkeiten, denn unter allen Kategorien, die die Serie untersuchen sollte, war ‚Magie‘ damals am wenigsten definiert. (Wir veröffentlichen hier den übersetzten Aufruf des Fulgur Press Verlages) In seinem ersten Ansatz empfand Breton, dass Magie in vielen Werken der Kunst aus archaischen und späteren Stammesgesellschaften implizit war und als…
Magie ist für alle da
„Magick ist für alle da.“ (Crowley nutzt die Schreibweise Magick (mit k) für Magie, um sich von Magic, der Bühnenzauberei zu unterscheiden.) So begann Aleister Crowley seinen Abstieg in die Welt der Magie mit der Selbstverständlichkeit eines Schnäppchenjägers beim Black Friday. Er verkündete, dass Magie nicht nur für die High Society der Magier gedacht ist, sondern auch für die einfache Bevölkerung, angefangen von Bankern bis hin zu Boxern, und selbstredend, für jede unglückliche Seele dazwischen, die das Gefühl hat, dass ihr Leben einem deutschen Arthaus-Film gleicht. In Crowleys Welt ist Magie wie ein McMenü – für jeden zugänglich, egal ob man mit Krösus‘ Karte bezahlt oder mit ein paar Cent…