Ufos über den Niederlanden
Seit seiner Jugend, als die Träume eines Knaben von einem unerklärlichen Licht am Nachthimmel entflammt wurden, ist Taede A. Smedes von den Mysterien des Universums gefesselt. Doch nicht bloß als ein gängiger Wissenschaftler, sondern als ein wahrer Dilettant der Wunder, hat er sich entschieden, in die Tiefen der Geschichten eines friesischen Fleckens namens Gorredijk zu tauchen, wo lokale Chronisten von zahlreichen Sichtungen von unbekannten Flugobjekten berichten.

Ein Treffen mit Smedes offenbart nicht nur sein Forschungsinteresse, sondern auch seine journalistische Neigung. Wahrhaftig, er ist ein Mann von zweierlei Talenten, geschickt in den Künsten des Verfassens und des Denkens. Seine jüngste Publikation, die in der Vox erscheinen wird, dreht sich um die Nacht und ihre verborgenen Rätsel. Was mögen die Studenten von Nijmegen treiben, während der vertraute Schleier der Dunkelheit über die Stadt fällt? Welche Wesen, seien sie menschlich oder tierisch, durchstreifen die nächtlichen Pfade des Campus? Antworten finden sich in den Seiten dieser neuesten Ausgabe.
Die Geheimnisse der Sterne: Taede A. Smedes und die UFOs von Gorredijk
Doch Smedes‘ neuestes Werk, „Die UFOs von Gorredijk“, erinnert eher an eine faszinierende Folge von „Andere Zeiten“ als an ein einfaches journalistisches Werk. Hierin verfolgt der Forscher keine dogmatische Linie der Erklärung, sondern bemüht sich darum, die Ereignisse jener Tage im Jahre 1974 zu rekonstruieren, als die Sterne über Gorredijk seltsame Geschichten zu erzählen schienen.
Es war das Jahr, als Bjinse Slof, ein einfacher Mann aus den Reihen der Dorfbewohner, am klaren Firmament eine Lichterscheinung erblickte. Doch seine Worte fanden nur spärliche Anhörung, während manche ihn des exzessiven Alkoholkonsums bezichtigten und andere behaupteten, er habe wohl bloß eine schwebende Flasche Pils erblickt. Doch am 29. Januar desselben Jahres sah Slof erneut das Unglaubliche – ein dreieckiges Objekt, durchdrungen von rotem Licht, schwebte über den Hügeln von Gorredijk. Bald darauf begannen auch andere Einwohner ähnliche Erscheinungen zu berichten, und so häuften sich die Sichtungen, bis sie plötzlich, am 26. Februar, verstummten.
Smedes, ein Kenner der kryptischen Mysterien, beschreibt diese Ereignisse als einmalig für die Niederlande. Nur selten kam es vor, dass eine Vielzahl von Augenzeugen gleichzeitig unerklärliche Objekte am Firmament beobachteten. Doch die Suche nach Zeugen gestaltet sich schwierig, da die meisten jener Erwachsenen, die einst in den Nachthimmel blickten, längst von uns gegangen sind.
Doch das Rätsel von Gorredijk ist nicht nur ein fesselnder Bericht vergangener Tage. Es ist eine Reise in die dunklen Abgründe der menschlichen Seele, in die Tiefen von Glauben und Unglauben. Denn das rote Dorf war in jenen Tagen gespalten, zwischen jenen, die sich der Sichtungen verschrieben, und jenen, die ihre Augen lieber vor der Wahrheit verschlossen.
In der Schattenwelt der Geheimdienste und Verschwörungen findet sich auch Platz in Smedes‘ Werk. Es ranken sich Vermutungen um die mögliche Rolle der amerikanischen Geheimdienste in den Ereignissen von Gorredijk. Das Dorf, einst ein Hort kommunistischer Ideale, mag die Aufmerksamkeit mächtiger Interessen auf sich gezogen haben.
So endet Smedes‘ Reise in die Tiefen des Unbekannten nicht mit einem klaren Blick auf die Sterne, sondern mit einem verheißungsvollen Hauch von Geheimnis und Hoffnung auf noch unentdeckte Wahrheiten in den Archiven der Vergangenheit. Es mag sein, dass wir nie die Wahrheit über jene Tage erfahren werden, aber in den Augen des Forschers liegt die Gewissheit, dass die Suche nach dem Unbekannten allein schon eine Offenbarung sein kann.