Umberto Eco – Eine Bibliothek der Welt
Die private Bibliothek des verstorbenen italienischen Intellektuellen Umberto Eco, bekannt für seinen Romanerstling „Der Name der Rose“, ist ein Ort, an dem Geschichte und Moderne verschmelzen. Mit 1.200 antiken Büchern und rund 30.000 modernen Werken beherbergt sie eine beeindruckende Sammlung, die die Neugier und den Wissensdurst ihres Besitzers widerspiegelt.
Davide Ferrarios Dokumentarfilm gewährt dem Publikum einen Einblick in diese faszinierende Sammlung, die nicht nur mit skurrilen Schriften gespickt ist, sondern auch das breite Interessensspektrum von Eco verdeutlicht. Von okkulten Wissenschaften bis hin zu popkulturellen Phänomenen – Eco war an allem interessiert, was die komplexe Natur unserer Existenz berührte.
Besonders faszinierte Eco die Frage, wie wir in einer Welt, die von Informationen überflutet wird, den Überblick behalten können. Der Film zeigt, dass Erinnern und Filtern für Eco zentrale menschliche Fähigkeiten waren, die beim Erstellen großer Enzyklopädien unerlässlich sind.
Filmstart ist am 21.3.2024.
Synopsis
Die Privatbibliothek von Umberto Eco öffnet ein Fenster zu einem magischen Kosmos – meterhohe Regale, gefüllt mit über 30.000 zeitgenössischen sowie 1.500 antiken und seltenen Büchern. Nach dem Tod Ecos gewährte seine Familie dem Regisseur Davide Ferrario, der zuvor mit Eco auf der Kunstbiennale zusammengearbeitet hatte, exklusiven Zugang zu diesem literarischen Schatz. Ursprünglich sollte der Film lediglich die Bibliothek vor ihrer Übergabe an den italienischen Staat und dem damit verbundenen Umzug dokumentieren. Doch daraus entwickelte sich weit mehr.
Der Film taucht ein in die inspirierenden Gedankenwelten des renommierten Philosophen und Schriftstellers sowie seiner Weggefährten. Dabei entfaltet sich nicht nur ein faszinierendes Porträt von Umberto Ecos Gedächtnis, sondern auch ein tiefer Einblick in das kollektive Gedächtnis der Welt. Diese Dokumentation verwebt auf einzigartige Weise die Geschichte der Bibliothek mit den philosophischen Reflexionen Ecos und schafft so ein beeindruckendes Zeugnis über die Kraft von Literatur, Erinnerung und dem Erbe der Menschheit.„Wer nicht liest, wird mit 70 Jahren nur ein einziges Leben gelebt haben: Sein eigenes. Wer liest, wird 5000 Jahre gelebt haben: Er war dabei, als Kain Abel tötete, als Renzo Lucia heiratete, als Leopardi die Unendlichkeit bewunderte. Denn Lesen ist eine Unsterblichkeit nach hinten.“
Mindjazz