Nationaler Absinthe Tag
Der Nationale Absinthtag wird jedes Jahr am 5. März begangen, um auf das starke alkoholische Getränk aufmerksam zu machen und es zu feiern, das auch als „Grüne Fee“ bekannt ist.
Absinth ist eine Kombination aus Spirituosen und Kräutern, hauptsächlich Fenchel, Anis und einer Wermutart namens Artemisia absinthium. Das Getränk ist sehr stark und es wurde früher angenommen, dass sein Konsum Nebenwirkungen wie Krämpfe, Halluzinationen, geistigen Verfall und Psychosen verursacht, weshalb mehrere Länder das Getränk verboten haben.

Der Zauber des Absinths: Eine Reise durch die Geschichte eines legendären Getränks
In den Wirren des 19. Jahrhunderts in den Straßen der französischen Metropolen, insbesondere in Paris, fand eine bemerkenswerte kulinarische Revolution statt. Unter dem sanften Schimmer der „grünen Stunde“, auch bekannt als „heure verte“, wurde eine neue Ära des Genusses eingeläutet. Absinth, ein Getränk von faszinierendem Ruf, thronte als das zeitgemäße Elixier der späten Nachmittagsstunden und lockte die Pariser Gesellschaft in seine berauschenden Bann. Doch Absinth war mehr als nur ein Getränk; es war eine Erfahrung, ein Ritual.
In den eleganten Bars entlang der Pariser Boulevards waren die Rituale des Absinthgenusses ebenso faszinierend wie das Getränk selbst. Auf den Tischen standen hohe Wasserbehälter mit mehreren Hähnen, und ein Absinthtrinker, der sich dem Zauber hingab, platzierte einen gelochten Absinthlöffel über seinem Glas, auf den ein Stück Zucker gelegt wurde. Ein Tropfen pro Sekunde fiel dann durch den Hahn auf den Löffel, langsam das Glas mit dem gesüßten Wasser füllend, bis die milchig-grüne Färbung erreicht war, die dem Absinth seinen unverkennbaren Charme verlieh.
Marie-Claude Delahaye, eine angesehene Historikerin in Frankreich, hat sich intensiv mit der Geschichte des Absinths auseinandergesetzt und betont dessen Rolle als wegweisendes Getränk in den französischen Trinkgewohnheiten des 19. Jahrhunderts. Absinth war nicht nur ein Genussmittel, sondern eine soziale Revolution, die es Frauen und Männern aller Schichten ermöglichte, sich in den Bars zu treffen und gemeinsam dem Rausch zu frönen. Es war ein Symbol der Bohème, das die Grenzen zwischen den sozialen Klassen verwischte und Künstler sowie Arbeiter gleichermaßen anzog.
Die Verbindung zwischen Absinth und der französischen Kunstszene dieser Zeit war unverkennbar. Von Édouard Manets berühmtem Gemälde „Der Absinthtrinker“ bis hin zu Pablo Picassos kubistischen Meisterwerken, Absinth war ein Motiv, das die Kreativität beflügelte und die dunklen Seiten des menschlichen Daseins beleuchtete.
Doch hinter dem Glanz der Kunst verbargen sich auch die Schattenseiten des übermäßigen Konsums. In der Literatur und Malerei des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wurden die tragischen Geschichten von vereinsamten Absinthtrinkern erzählt, die von Charles Baudelaires Gedichten bis zu Oscar Wildes poetischen Beschreibungen reichten.
Trotz seiner kulturellen Bedeutung war Absinth nicht frei von Kontroversen. Wie einst der Branntwein in Großbritannien, brachte auch Absinth gesellschaftliche Probleme mit sich, die nur durch gesetzliche Maßnahmen eingedämmt werden konnten.
So bleibt Absinth nicht nur ein Getränk, sondern ein Symbol für eine Zeit der Veränderung, der Kreativität und der Dunkelheit, die das Herz der französischen Gesellschaft erfasste und bis heute in den Werken der Kunst und Literatur lebendig bleibt.
Zitate
- „Ein Glas Absinth ist so poetisch wie alles andere auf der Welt. Welchen Unterschied gibt es zwischen einem Glas Absinth und einem Sonnenuntergang?“ – Oscar Wilde
- „Ich sitze vor meiner Tür, rauche eine Zigarette und nippe an meinem Absinth, und ich genieße jeden Tag, ohne mir Sorgen zu machen.“ – Paul Gauguin
- „Ich habe gehört, dass Absinth die Zärtlichkeit steigert.“ – Ernest Dowson
- „Dann lass mich unbedingt verrückt sein! Verrückt nach Absinth, dem wildesten, luxuriösesten Wahnsinn der Welt! Vive la folie! Vive l’amour! Vive l’animalisme! Vive le Diable! – Marie Corelli
- „Im Moment bin ich sehr gesund. Ich habe keine Laster mehr. Außer zuckerhaltige Frühstücksflocken. Und Absinth, natürlich.“ – Johnny Galecki
- „Liebe ist nur ein Synonym für Absinth. Absinth ist ein Synonym für ‚Ich weiß nicht mehr, was ich tue.'“- Salma Deera
- „Guter Stoff, Absinthe. Vielleicht nicht der erste Schluck. Aber danach. Gutes Zeug.“ – Aphonse Allais
- „Absinth, an einem Winterabend. Erhellt in Grün die rußige Seele.“ – Charles Cros
- „Absinth ist das Aphrodisiakum des Selbst. Die grüne Fee, die im Absinth lebt, will deine Seele. Aber bei mir bist du sicher.“ – Dracula
